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Grenzüberschreitender Luftrettungsdienst

Grenzüberschreitender Luftrettungsdienst

Bildquelle: Stadt Passau

Oberbürgermeister Jürgen Dupper besucht Stützpunkt von Christophorus Europa 3 in Suben

Bereits seit dem Jahr 2002 gibt es zwischen dem Freistaat Bayern und dem Land
Oberösterreich die Vereinbarung, einen grenzüberschreitenden Luftrettungsdienst
als europäisches Modellprojekt einzusetzen und dafür einen gemeinsamen
Stützpunkt in Suben einzurichten. Im Jahr 2015 wurde demzufolge ein öffentlich
rechtlicher Vertrag zwischen dem Zweckverband für Rettungsdienst- und
Feuerwehralarmierung (ZRF) und den zuständigen Tochterfirmen von ADAC und
ÖAMTC abgeschlossen.

Kürzlich besuchte Oberbürgermeister Jürgen Dupper vor Ort den Stützpunkt, um sich
von der Crew um Stützpunktleiter Capitän Johannes Schöffl über die Abläufe
informieren zu lassen. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Möglichkeit zur
Ausdehnung der Betriebszeiten der Rettungshubschrauber bei Dunkelheit in den
Tagesrandzeiten.

Oberbürgermeister Jürgen Dupper: „Die Luftrettung mit dem Christophorus 3 hat sich
bestens hier in unserem Raum etabliert und leistet einen sehr wichtigen Beitrag zur
Sicherheit und Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger. Die Arbeit der
Rettungshubschrauber-Crews ist von unschätzbarem Wert. Es beruhigt mich zu
wissen, dass in Notfällen schnell und effektiv Hilfe geleistet werden kann. Eine
Erweiterung der Einsatzzeiten wäre gerade für die Einsätze in den Wintermonaten
ein Meilenstein.“

Johannes Schöffl erläuterte, dass das Team derzeit in der Regel von 7.00 Uhr
morgens bis zum Ende der sogenannten bürgerlichen Abenddämmerung (ca. 30
min. nach Sonnenuntergang) einsatzbereit ist und innerhalb von drei Minuten nach
Eingang der Alarmierung in der Luft sein kann, um den Notarzt zum Patienten zu
bringen.

Im Sommer können die Rettungshubschrauber grundsätzlich länger eingesetzt
werden als im Winter. Kurzfristig wäre eine Randzeitenerweiterung ein wichtiger
Zwischenschritt zu einem 24-Stunden-Betrieb. Gerade im Winter könnten so auch
nach Sonnenuntergang die Hauptverkehrszeiten abgedeckt werden, die per se
unfallträchtiger sind. Um das zu realisieren, müssten aber unter anderem die ADAC
Hubschrauber mit Nachtsichtgeräten ausgerüstet und zusätzlich das Personal
entsprechend geschult werden. Die Maschinen des ÖAMTC am Standort Suben sind
bereits mit Nachtsichtbrillen ausgestattet.

Der Rettungs-Transport-Hubschrauber (RTH) Christophorus Europa 3 nimmt
aufgrund seines grenzüberschreitenden Einsatzes eine besondere Stellung unter
den Rettungshubschraubern ein. In den Sommermonaten wird der Dienst in Suben
vom der ÖAMTC Flugrettung übernommen. In den Wintermonaten werden die
Hubschrauber dagegen für zusätzliche Standorte in den zahlreichen Skigebieten in
Österreich benötigt. Ab November kommt daher für das Winterhalbjahr die ADAC
Luftrettung mit einer eigenen Maschine zum Einsatz.

Alarmiert wird die Luftrettung von den Rettungsleitstellen Passau und Innviertel. Je
nach Meldebild fordert der Disponent auf Vorschlag des Einsatzleitsystems die
Luftretter gleich bei Alarmierung der bodengebundenen Einsatzkräfte mit an. Der
wesentliche Vorteil des Hubschraubers ist dabei seine Einsatzgeschwindigkeit. In
vielen Fällen entscheiden Minuten über Leben und Tod. Die kurzen Transportzeiten
auf dem Luftweg sowie der ruhige und vibrationsarme Flug minimieren zusätzlich das
Transportrisiko und verbessern die therapeutischen Chancen der meist kritisch
kranken Patienten.

Im Jahr 2023 verzeichnete der Rettungshubschrauber Christophorus Europa 3
insgesamt 1.597 Einsätze, wobei etwa die Hälfte auf die bayerische Seite entfiel. Im
Vergleich dazu gab es im Jahr 2022 insgesamt 1.675 Luftrettungseinsätze, davon
761 in Bayern. Die häufigsten Anforderungsgründe waren internistische Notfälle,
gefolgt von Unfallverletzungen und neurologischen Erkrankungen.

Bildunterschrift (Bildquelle: Stadt Passau):
Oberbürgermeister Jürgen Dupper (von links), Stützpunktleiter Cpt. Johannes
Schöffl, Flugretter Lukas Feldmeier, Notarzt Dr. Andreas Weichselberger,
Geschäftsleiter ZRF Passau Dieter Schlegl und Pilot Cpt. Christian Mitter

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