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30 Jahre Tag des offenen Denkmals

Original erhaltenes Waldlerhaus in Viechtach kann besichtigt werden – Führungen am Sonntag, 10. September, um 11 Uhr, 13 Uhr und 15 Uhr

Viechtach. Der Tag des offenen Denkmals ist das größte Kulturevent Deutschlands und feiert heuer sein 30-jähriges Jubiläum. Der Aktionstag ist das Schaufenster der Denkmalpflege in Deutschland, bei dem alle Denkmale ihre Besonderheiten einem breiten Publikum präsentieren. Dieses Jahr steht der Tag unter dem Motto „Talent Monument“, richtet seinen Blick also bewusst nicht nur auf die Denkmal-Stars, sondern auch auf die unscheinbaren und unbekannten Denkmal-Talente und ihr Potenzial.

Im Landkreis Regen steht am Sonntag, 10. September, ein denkmalgeschützter ehemaliger Einödhof im Viechtacher Ortsteil Blossersberg (Moosleuthen 7) im Fokus, der sich noch im Originalzustand befindet. Die offizielle Eröffnung findet um 11 Uhr statt. Im Anschluss daran führt Kreisheimatpflegerin Cornelia Schink mit dem Eigentümer durch den Hof. Weitere Führungen werden um 13 Uhr und um 15 Uhr angeboten.

Den historischen Einödhof sehen die Denkmalschützer des Landkreises als großen Glücksfall für die Baudenkmalpflege. Das geschichtliche Interesse des aktuellen Besitzers hatte dazu geführt, dass er sich mit den Denkmalschutzbehörden in Verbindung setzte, um die Denkmaleigenschaft des Anwesens überprüfen zu lassen. Anfang 2020 wurde das Gehöft in die Denkmalliste des Landkreises eingetragen.

„Für den diesjährigen Tag des offenen Denkmals haben wir den Hof ganz bewusst ausgewählt, weil er besonders gut zum Motto passt. Zum ersten Mal überhaupt präsentieren wir im Landkreis Regen ein Denkmal, an dem noch keine Sanierungsarbeiten durchgeführt worden sind und das im Urzustand zu sehen ist“, erklärt Sonja Morgenstern von der Unteren Denkmalschutzbehörde am Landratsamt Regen, die die Veranstaltung organisiert hat. „Häufig schrecken die Besitzer von Denkmalen vor einer Sanierung zurück, da sie der Ansicht sind, ihr Denkmal sei schon in zu schlechtem Zustand. Sie denken, es sei nicht mehr möglich, es so herzurichten wie die Denkmale, die sonst gezeigt werden.“ Doch trotz eines für den Laien augenscheinlich schlechten Zustands ist eine Instandsetzung in Zusammenarbeit mit denkmalerfahrenen Architekten und Fachbehörden meist möglich. Das werde am Beispiel des Einödhofs sichtbar und erfahrbar, denn der Eigentümer habe bislang nur neuzeitliche Einbauten entfernt. „Mit diesem Waldlerhaus wollen wir die Menschen ermutigen, die Sanierung ihres eigenen Denkmals anzupacken“, so Morgenstern. Für die Instandsetzung und Revitalisierung können auch Fördermittel in Anspruch genommen werden.

Hintergrund: Ein Einödhof als historisches Schatzkästlein

30 Jahre Tag des offenen Denkmals

Bei dem Anwesen in Moosleuthen 7 handelt es sich um einen ehemaligen Einödhof vom Typus Waldlerhaus, der aus einem Wohnstallhaus mit rechtwinklig angebauter Scheune besteht. Dendrochronologische Untersuchungen haben gezeigt, dass er 1827 oder 1828 entstanden ist, der Stallteil des Hauses und die Scheune stammen wohl aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Das Anwesen besitzt viele einzigartige Denkmal-Talente, die es für die regionale Baukultur und die moderne Denkmalpflege bedeutend machen. So weist der mit Bruchsteinen gemauerte Keller eine sehr alte Baustruktur auf, deren Datierung über archäologische Untersuchungen erst noch geklärt werden muss. Zudem werfen einzigartige Ritzzeichen und Baukonstruktionsdetails derzeit eine Reihe spannender Fragen für die Fachleute auf.

Bildunterschriften:

Der Einödhof in Moosleuthen 7, Viechtach, kann am Sonntag, 10. September, besichtigt werden.

Foto: Rudolf Holzapfel

Das Gehöft befindet sich noch im Originalzustand, lediglich neuzeitliche Einbauten hat der Eigentümer entfernt.

Foto: Rudolf Holzapfel

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