Die Sprinterin trägt sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Es folgen überraschende Bekenntnisse und ein Versprechen des OB.
Das Erfolgsrezept für eine neue persönliche Bestzeit: Kurz vorher die Sandkerwa besuchen! Bei ihrem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Bamberg gab Gina Lückenkemper auch amüsante Einblicke in ihr Leben als 100-Meter-Läuferin. „Nach meinem Lauf in Lausanne hat mein Trainer zu mir gesagt, denk mal drei Tage lang nicht an Leichtathletik und mach was anderes“, erzählt die 27-Jährige von ihrem Sandkerwa-Freibrief. Prompt hat sie kurz darauf ihre Bestzeit um zwei Hundertstel auf 10,93 Sekunden verbessert – der besten Zeit einer deutschen 100-Meter-Läuferin seit 33 Jahren. „Ja, das Bamberger Bier kann eine leistungssteigernde Wirkung haben“, scherzte Oberbürgermeister Andreas Starke.
Das Stadtoberhaupt freute sich, Gina Lückenkemper bereits zum zweiten Mal im Alten Rathaus begrüßen zu dürfen. Vor zwei Jahren war die Leichtathletin in München zu zwei Europameister-Titeln gesprintet. Nun brachte sie von den Olympischen Spielen in Paris eine Bronzemedaille über 4 x 100 Meter mit in ihre Wahlheimat – und auch in den Rokoko-Saal. Stolz präsentierte sie das Edelmetall, das als besonderen Clou in der Mitte ein Stück vom Pariser Eiffelturm enthält. Starke wog die Medaille ehrfürchtig und zeigte sich beeindruckt: „Ein tolles Stück.“ Reinbeißen sei hier aber nicht angebracht: „Das macht man nur bei Gold“, lachte Lückenkemper.
Zum Termin ins Brückenrathaus wurde Lückenkemper von ihren Eltern und ihrem Bruder mit Familie begleitet, welche aus Nordrhein-Westfahlen zu Besuch in Franken bei der erfolgreichen Olympia-Starterin weilten. Für die 27-Jährige ist es die erste olympische Medaille ihrer erfolgreichen Karriere nach dem vierten Platz 2016 in Rio und dem fünften Platz 2021 in Tokio mit der deutschen 4×100-Meter-Staffel. Gleichzeitig sprintete erstmals seit 1988 in Seoul wieder eine deutsche Frauen-Staffel aufs olympische Podest.
Nach dem Eintrag ins Goldene Buch war noch reichlich Zeit für persönliche Gespräche, bei denen Lückenkemper auf Nachfrage des OB viel von den Trainingsbedingungen in USA erzählte, „wo ich fünf bis fünfeinhalb Monate im Jahr für die intensive Wettkampf-Vorbereitung bin“. Auch in Bamberg sollen die Trainingsmöglichkeiten bald besser werden, versprach Starke der Sprinterin. „Zum Ende des Jahres 2025 werden Sie erleben, dass die Laufbahn im Fuchspark-Stadion repariert und neu gestaltet worden ist“, erklärte der OB und fügte augenzwinkernd an: „Damit Frau Lückenkemper gut gerüstet zu den Olympischen Spielen nach Los Angeles fahren kann.“ Die Sportlerin klatsche spontan Beifall: „Da freue ich mich sehr darüber!“
Fotonachweis: Stadt Bamberg, Sonja Seufferth
Bildunterschrift: Gina Lückenkemper mit der olympischen Bronzemedaille beim Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Bamberg
