Der Weg zur Nachhaltigkeitsstrategie des Landkreises Regen
Regen. Teresa Raith, Nachhaltigkeitskoordinatorin des Landkreises Regen, und Jörg Hiller von IDEE-n ─ Büro für nachhaltige Kommunikation, haben die Koordination und Entwicklung einer kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie für den Landkreis Regen übernommen. Dieser Fahrplan soll die Lebensqualität verbessern, ohne Ressourcen zu übernutzen.
Die Strategie umfasst drei Dimensionen: ökologische Nachhaltigkeit, die den Schutz von Luft, Wasser, Boden und Biodiversität einschließt; ökonomische Nachhaltigkeit, die auf langfristiges, ressourceneffizientes Wirtschaftswachstum abzielt; und soziale Nachhaltigkeit, die eine gerechte Gesellschaft mit Zugang zu Bildung, Gesundheit, Arbeit und sozialer Sicherheit anstrebt. Diese Dimensionen sind miteinander verknüpft und notwendig, um eine nachhaltige Zukunft zu sichern.
Finanziell unterstützt durch die Engagement Global gGmbH und das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) erstellten sie kürzlich mit einem Kernteam aus verschiedenen Abteilungen des Landratsamts einen ersten Entwurf. Sie definierten Handlungsfelder, kurz- und langfristige Ziele sowie Maßnahmen, um die Ziele zu verwirklichen. Um die Rohversion zu konkretisieren, lud Raith Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Bildung und dem Ehrenamt an den Technologiecampus Teisnach ein. Bevor sich die rund 30 Teilnehmenden in Gruppen aufteilten, diskutierten sie allgemein über die Definition des Begriffs Nachhaltigkeit. Die Antworten reichten von „ich weiß es nicht“ über „die Schaffung einer zukunftsfähigen Gesellschaft“ bis hin zu den „17 globalen Nachhaltigkeitszielen“. Schnell zeigte sich, dass neben den üblichen Themen wie Klimaschutz und Umweltbewusstsein auch Bereiche wie soziale Gerechtigkeit und regionale Wertschöpfung in die Begrifflichkeit fließen. Die globalen Nachhaltigkeitsziele fassen all diese Aspekte zusammen und bieten eine umfassende Definition, die darauf abzielt, die ökologischen Grundlagen, die soziale Stabilität und die wirtschaftliche Prosperität zu schützen.
Anschließend leiteten Teresa Raith, Jörg Hiller, Gudrun Unrecht und Alexander Achatz in zwei Gruppen durch die zuvor festgelegten Handlungsfelder der Rohfassung. Diese umfassten die Themen Landkreisverwaltung, Ressourcenschutz, Klima und Energie, Arbeit, Wirtschaft und Tourismus, zukunftsfähige Gesellschaft sowie globale Verantwortung. Dabei besprachen sie Ziele und Maßnahmen ausführlich, passten sie gegebenenfalls an und ergänzten sie. Raith erklärte dazu: „Wir möchten so viele Aspekte wie möglich in die Strategie einfließen lassen. Die Teilnehmer des Workshops bringen unterschiedliche Fachkenntnisse und Perspektiven ein, die wir in der ersten Runde vielleicht nicht berücksichtigt haben.“ Erste Synergien zeichneten sich bereits ab: So können Punkte des Energienutzungsplans, des neuen Radwegekonzeptes und der Tourismusstrategie integriert oder Kooperationen in der Ehrenamtsförderung angestrebt werden.
Die von den Teilnehmern eingebrachten Punkte werden in den nächsten Schritten von Raith und Hiller in den Entwurf eingearbeitet, anschließend sind weitere Sitzungen geplant. Stellvertretender Landrat Helmut Plenk, der ebenfalls am Workshop teilgenommen hat, meinte im Nachgang: „Nachhaltigkeit ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Unsere Strategie soll sicherstellen, dass wir als Landkreis verantwortungsvoll mit unseren Ressourcen umgehen und eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen schaffen. Dabei setzen wir auf die Beteiligung aller, um die besten Lösungen zu finden.“
Eigene Ideen für einen zukunftsfähigen Landkreis können jederzeit unter www. landkreis-regen.de/klimaschutz/ eingebracht werden.
Unser Bild zeigt die Workshop-Teilnehmer im Technologiecampus in Teisnach.
Foto: Jessica Döhler / Landratsamt Regen