„Früher war hier der Kramerladen unserer Großeltern, das war bis in die 1970er Jahre hinein der Treffpunkt im Dorf“, erinnern sich die beiden Schwestern Marlene Schröger und Anita Schmidbauer beim Vereinstreffen des „Repair Café e. V.“ in Buch am Erlbach, zu dem sie die SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller eingeladen hatten. Im April wurde im ehemaligen Kramerladen das „Schatzkisterl“ eröffnet, das eine nachhaltige und soziale Idee verbindet, wie Marlene Schröger erläutert: „Bei uns können Bücher, Haushaltswaren oder gut erhaltene Kleidungsstücke abgegeben werden und finden zum günstigen Preis neue Käufer“. Damit vermeide man Müll, sorge für Nachhaltigkeit und verhelfe Dingen, die bei anderen überflüssig geworden sind, zu einem zweiten Leben. „Und ganz nebenbei haben wir in Buch am Erlbach einen sozialen Treffpunkt erhalten“, bedankt sich 2. Bürgermeisterin Sabine Gröger bei den Initiatorinnen des Projekts. Denn wenn der Laden dreimal in der Woche geöffnet hat, gibt es im Nebenraum Kaffee und Kuchen gegen eine Spende. „Wir haben 30 Kuchenbäckerinnen, die abwechselnd für eine hervorragende Auswahl sorgen – und das alles ehrenamtlich“, erzählt Anita Schmidbauer, die auch Kassiererin im Verein ist. Der Überschuss, der aus dem Verkauf der Waren und den Spenden erwirtschaftet wird, geht in ein soziales Projekt in der Gemeinde und ist somit der dritte positive Effekt dieser Einrichtung, wie zweiter Vorsitzender Klaus Mack, gemeinsam mit Schmidbauer und Schröger im Vorstand des Repair Café e.V., feststellt. Mit acht Ehrenamtlichen wird das „Schatzkisterl“ betrieben und viermal im Jahr öffnet dort auch das „Repair Café“. An diesen Tagen treffen sich Rentner, Technikbegeisterte und Studierende, um Sachen zu reparieren, Wissen weiterzugeben und Geräte vor dem Wegwerfen zu bewahren. „Das ist zugleich ein generationenübergreifendes Projekt und immer wieder schön anzusehen, wenn die Leute mit ihrem reparierten Rasenmäher, Staubsauger oder Föhn wieder zufrieden nach Hause gehen“, so Georg Ohmayer, der das Bucher Repair Café initiierte.
„Sie leben hier Nachhaltigkeit und vor allem auch nachbarschaftliches Engagement“, bedankte sich Ruth Müller, MdL für die interessanten Ausführungen des Vereins und vor allem bei den Ehrenamtlichen, die dieses Projekt mit viel Idealismus am Leben halten. „Gerade in dieser schnelllebigen Zeit gibt es hier eine Oase der Entschleunigung, des Innehaltens und vor allem des Zusammenhalts“, fand die Abgeordnete lobende Worte für dieses besondere Projekt.
Infos zum Bild:
Franz Niedermayer, Sabine Gröger, Brigitte Stockerl, Ruth Müller, Marlene Schröger, Anita Schmidbauer, Jessica Schmidt (v.l.n.r.)
Foto: Elias Schmidbauer