SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller sieht den Freistaat in der Pflicht
Am 30. September findet zum fünften Mal der Christopher Street Day (CSD) in Landshut statt. SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller fordert vor dieser Veranstaltung politische Maßnahmen, damit Sicherheit, Respekt und das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben für alle gelten – auch für queere Menschen. Sie unterstützt eine Online-Petition, die einen queeren Aktionsplan für Bayern fordert. „Täglich werden Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität zu Opfern von queerfeindlicher Gewalt“, berichtet Müller.
Der CSD in Landshut beginnt mit einer Demo und im Anschluss findet eine Kundgebung am Ländtorplatz statt. Dabei wird unter anderem die Forderung nach einem queeren Aktionsplan für Bayern erläutert und der Verein „Queer in Niederbayern“ stellt sich vor. Als besonderer Gast ist Sven Lehmann, der Queer-Beauftragte der Bundesregierung in Landshut zu Gast.
Eine Anlaufstelle für Betroffene ist die erste Beratungsstelle für queere Menschen in Niederbayern – „Up 2 you“ – in Landshut. Träger sind der Verein „Queer in Niederbayern“ und „pro familia Niederbayern“. Von ihnen bekommen queere Menschen Tipps, wie sie mit Diskriminierung, Hass und Gewalt umgehen und sich dagegen zur Wehr setzen können. Es gibt Menschen jeden Alters, die in einem queerfeindlichen oder homophoben Umfeld aufwachsen und sich niemandem anvertrauen können.
Die Nachfrage ist riesig und so besteht ein zusätzlicher Personalbedarf, ohne den der Beratungsbedarf nicht gedeckt werden kann. Müller will sich dafür einsetzen, dass die staatlichen Fördergelder aufgestockt und langfristig garantiert werden. Momentan werden vom Sozialministerium bayernweit drei Beratungsstellen finanziert. Das sei zu wenig, meint Müller. „Wir brauchen mehr Beratungsangebote für queere Menschen – und zwar flächendeckend“, betont die Landtagsabgeordnete. Hier sieht sie den Freistaat in der Pflicht.
Bild: Ruth Müller