Gewissheit durch Früherkennung
Am Dienstag, den 11. Juni, findet in Bad Gögging von 10-16 Uhr der erste Demenz-Screeningtag statt. Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis Kelheim können im Kurhaus (Am Brunnenforum 3) ihre Gedächtnisleistung kostenfrei und mithilfe eines wissenschaftlichen Kurztests überprüfen lassen. Dazu lädt digiDEM Bayern, das Digitale Demenzregister Bayern, gemeinsam mit seinem Kooperationspartner, der Gesundheitsregionplus Landkreis Kelheim, herzlich ein. Das Testangebot richtet sich an Menschen ab 60 Jahren, die bei sich selbst eine Verschlechterung des Gedächtnisses wahrgenommen oder bei denen nahestehende Personen ein Nachlassen der geistigen Leistungsfähigkeit bemerkt haben.
Ziel von digiDEM Bayern ist es, die Lebenssituation von Menschen mit Demenz und deren pflegenden An- und Zugehörigen nachhaltig zu verbessern. Gefördert wird digiDEM Bayern vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP).
Demenzerkrankungen werden nach wie vor zu wenig diagnostiziert. Einer deutschen Studie zufolge leben 60 Prozent der an Demenz Erkrankten ohne eine gesicherte Diagnose. Gleichzeitig wird die Demenz-Diagnose meist sehr spät und häufig erst bei fortgeschrittener Symptomatik gestellt.
Dabei ist es für Menschen mit kognitiven Einschränkungen und ihre Angehörigen von großer Bedeutung, frühzeitig Gewissheit zu haben.
„Je früher eine Demenz erkannt wird, desto früher lernen Menschen mit Demenz und ihre An- und Zugehörigen mit den Krankheitssymptomen umzugehen.“
Prof. Dr. med. Peter Kolominsky-Rabas,
Neurologe und einer der Projektleiter von digiDEM Bayern
„Angesichts des demographischen Wandels wird das Thema Demenz immer wichtiger. Eine frühe Demenzdiagnose ermöglicht es Betroffenen und ihren Angehörigen, Behandlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten in die Wege zu leiten, ohne Zeit zu verlieren.“
Franziska Neumeier, Leiterin Gesundheitsregionplus Landkreis Kelheim
Kostenfreier wissenschaftlicher Kurztest
Deshalb sind sogenannte Demenz-Screeningtage wichtig.
„Die Gedächtnistests von digiDEM Bayern sind uns sehr wichtig, da sie unsere bereits bestehenden Angebote rund um das Krankheitsbild Demenz noch einmal erweitern. Ich freue mich, wenn möglichst viele Menschen die Chance nutzen und sich kostenfrei und unkompliziert vor Ort testen lassen.“
Landrat Martin Neumeyer
Rund zehn Minuten dauert der wissenschaftliche Kurztest, der in einem geschützten Raum stattfindet. Der Gedächtnistest ersetzt zwar keine umfassende ärztliche Diagnose, liefert aber erste Hinweise darauf, ob eine weitere Abklärung notwendig ist.
Anmeldung ist erforderlich
Wer seine Gedächtnisleistung überprüfen lassen möchte, meldet sich vor dem Demenz-Screeningtag bei Franziska Neumeier unter der Telefonnummer 09441 207-1043 an oder vereinbart einen Testtermin per E-Mail an gesundheitsregionplus@landkreis-kelheim.de.
Der Zugang ist barrierefrei, Parkplätze gibt es in der Nähe.
Über digiDEM Bayern
digiDEM Bayern baut ein digitales Demenzregister für Bayern auf, um den Langzeitverlauf der Erkrankung besser zu verstehen und die Versorgungssituation von Menschen mit Demenz und deren An- und Zugehörigen in ganz Bayern zu verbessern. Dafür werden Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen oder Demenz und ihre pflegenden An- und Zugehörigen zu ihrer Situation systematisch befragt.
Mit 1.500 Studienteilnehmenden aus ganz Bayern hat das Digitale Demenzregister Bayern (digiDEM Bayern) mittlerweile einen Rekordstand erreicht. Damit ist digiDEM Bayern das
größte Demenzregister in Deutschland und gehört im Bereich Demenzforschung zu einem der umfangreichsten Projekte zur Erfassung von Langzeitdaten in der Europäischen Union (EU).
Im Bereich Demenzfrüherkennung führt digiDEM Bayern bayernweit Demenz-Screeningtage durch. Bei den regionalen Demenz-Screeningtagen können Interessierte direkt vor Ort ihre Gedächtnisleistung überprüfen lassen – kostenfrei und mit Hilfe eines wissenschaftlichen Kurztests.
Darüber hinaus entwickelt digiDEM Bayern digitale Angebote für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen und Demenz sowie für pflegende An- und Zugehörige und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. So gibt es zum Beispiel die „Angehörigenampel“, einen kostenlosen, anonymen Selbsttest, der pflegenden An- und Zugehörigen mittels gezielter Fragen den Grad ihrer persönlichen Belastung anzeigt und ihnen damit einen Anstoß zur Veränderung der Lebenssituation gibt. Zu den weiteren digitalen Angeboten gehören unter anderem ein Hörtest, ein Wissenstest Demenz, ein Online-Fragebogen, mit dem nahestehende Personen von Betroffenen deren kognitiven Abbau einschätzen können, der Online-Fragebogen digiDEM Bayern DEMAND ® sowie Live-Webinare inklusive Mediathek und der Science Watch-Newsletter.
digiDEM Bayern ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, des Universitätsklinikums Erlangen und des Innovationsclusters Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg. Gefördert wird das Projekt vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP) im Rahmen des Masterplans „BAYERN DIGITAL II“.
Mehr Infos: https://digidem-bayern.de
Bildmaterial | |
Titel und Information | Quellenangabe |
Florian Weidinger, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt digiDEM Bayern, bei einem Demenz-Screeningtest. | digiDEM Bayern/Ilona Hörath |