Fördergelder im Rahmen des Kulturfonds Bayern fließen in die Stadt Landshut
Der Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags hat am Mittwoch über 5,06 Millionen Euro Fördergelder im Rahmen des Kulturfonds Bayern entschieden. Unter den bewilligten Projekten befinden sich auch vier Projekte aus der Stadt Landshut, teilt die SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller mit. Die höchste Förderung geht mit 113.500 Euro an den Verein Landshuter Hofmusiktage. „Für alle vier Projekte ist diese finanzielle Unterstützung ein Segen“, betont Müller. Die Gelder aus dem Kulturfonds seien unverzichtbar, wenn man ein breites Kulturangebot aufrechterhalten möchte.
Die Hofmusiktage wurden neu konzipiert und finden vom 2. bis 9. Juni zum ersten Mal im neuen Format statt. Das Thema des Wochenendes lautet „Helden, Geister, Schwerenöter“. Neu sind unter anderem die Aufführung von Carl Orffs „Carmina Burana“, ein Kinder-Hof-Musical und ein Poetry-Slam. Der Haushaltsausschuss hat entschieden, dass eine Anschubfinanzierung in Höhe von 113.500 Euro „angemessen und notwendig“ ist. „Ich freue mich, dass die Hofmusiktage mit rund einem Drittel der Kosten bezuschusst werden“, betont Müller. Das sei wichtig, damit dieses Internationale Festival Alter Musik fortbestehen kann. Jeweils zwischen den Festivaljahren, also erstmalig im Sommer 2025, soll ein Musikwettbewerb für Nachwuchskünstlerinnen und Nachwuchskünstler stattfinden, bei dem der Gewinn ein Auftritt bei den Hofmusiktagen sein wird. Dafür sind im Jahr 2025 weitere 8.500 Euro aus dem Kulturfonds zugesagt. „Der Musikwettbewerb ist eine tolle Idee, um junge Musikerinnen und Musiker für die Hofmusiktage zu begeistern“, freut sich Müller.
Anlässlich des 100. Geburtstages von Fritz Koenig würdigt die Stadt Landshut ihren bedeutendsten Bildhauer mit einer Sonderausstellung, die auf dem Ganslberg, dem ehemaligen Wohnsitz in Altdorf, und im KOENIGmuseum stattfindet. Zu sehen ist sie vom 20. Juni bis 20. September. Die Stadt erhält eine Förderung in Höhe von 103.800 Euro, berichtet Müller. Auf dem Ganslberg werden die verschiedenen Bereiche wie Wohnhaus, Innenhof, die Afrika- und die Kugelhalle, das Atelier und auch das Wiesengelände Teil der Ausstellung. Auf Displays werden Filme und Videoinstallationen des Regisseurs Percy Adlon zu sehen sein. Dem Besucher soll das Gefühl vermittelt werden, mittendrin im Leben von Fritz Koenig zu sein. „So bekommen die Besucher einen Eindruck von dem großen Lebenswerk Fritz Koenigs, das weit über die Stadt Landshut hinaus strahlt“, sagt Müller. Parallel dazu gibt es im KOENIGmuseum eine biografische Ausstellung mit den wichtigsten Lebensstationen. Sie freue sich, dass die Ausstellung als überregional bedeutsam angesehen wird und mit 30 Prozent der Kosten bezuschusst werde, teilt die Landtagsabgeordnete mit.
Ergänzend erhält der Freundeskreis Fritz Koenig für seine Sonderausstellung „Getragen“ mit Werken von Fritz Koenig einen Zuschuss in Höhe von 3.600 Euro. Vom 6. Juni bis 27. Juli werden in den Räumlichkeiten in der Ländgasse 111 in Landshut „Große Skulpturen im kleinsten Format“ gezeigt.
Die Museen der Stadt Landshut beleuchten in der Sonderausstellung „Glaubenseifer / Glaubenszweifler“ außerdem Religiosität, Aufklärung und Säkularisation im ländlichen Bayern und insbesondere in der Geschichte der Stadt Landshut. Gezeigt werden soll diese Sonderausstellung in der Heiliggeistkirche, aber auch in anderen Kirchen und Kapellen in der Stadt. Aus dem Kulturfonds Bayern wird sie mit 49.000 Euro gefördert. Unter anderem soll eine Original-Büßerzelle aus dem 18. Jahrhundert ausgestellt werden. Lesungen, Workshops und Führungen ergänzen das Angebot. In Kooperation mit einem Gymnasium wird eine szenische Inszenierung über den Hexenprozess der Veronica Zerritsch präsentiert. „Ich freue mich, dass auf diese Weise junge Menschen an das Thema herangeführt werden, die sich sonst vielleicht nicht dafür interessiert hätten“, sagt Müller.
Foto: Maximilian König