Aus dem einstigen Sorgenkind mit hoher Verschuldung wurde Vorzeigegemeinde
Regen/Bodenmais. „Wie geht’s in Bodenmais?“ – Diese Frage kennt Landrätin Rita Röhrl vor allem als Präsidentin des Tourismusverbandes Ostbayern. Nicht verwunderlich, schließlich ist Bodenmais mit seinen rund 800.000 Übernachtungen jährlich ein Tourismusmagnet im ostbayerischen Raum.
Aber gerade dieser Ort hat wahrlich keine einfache Zeit hinter sich. Die Verschuldung war hoch, wichtige Aufgaben wie die Trinkwassersicherung, der Hochwasserschutz, die Sanierung des Freibades und vieles mehr waren zu erledigen. Gemeinsam mit der Leiterin der Kommunalaufsicht, Hildegard Feldigel, dem Rechnungsprüfer Michael Reiter, zuständig für die Bearbeitung der Stabilisierungshilfe, der Leiterin des Gesundheitsamtes Dr. Carolin Müller und der Vertreterin des Umweltamtes Michaela Hofherr-Probst wurde nun bei einem Termin am Landratsamt mit Bürgermeister Haller besprochen, wo der Markt Bodenmais aktuell steht.
Zur Finanzsituation konnte man feststellen, das „der Markt finanziell heute sehr gut da steht“. Michael Reiter fasste zusammen, dass der Markt seit 2014 insgesamt 7,35 Mio. Euro an Stabilisierungshilfe zur Sanierung vom Freistaat Bayern erhalten hat. „Die Gewährung dieser Hilfen erfolgt nicht etwa pauschal und ohne Voraussetzungen, sondern setzt ein strenges Konsolidierungskonzept voraus“, erklärte Rechnungsprüfer Michael Reiter. Dieses Konzept legte der Markt Bodenmais vor und Bürgermeister Haller konnte dazu feststellen: „Trotz des Sparkonzepts haben wir es geschafft, in dieser Zeit in unsere eigenen Einrichtungen zu investieren und nicht nur den Rotstift anzusetzen.“ So konnte beispielsweise auch das Freibad der Marktgemeinde in enger Absprache mit den Aufsichtsbehörden trotz angespannter Finanzlage saniert werden. „Natürlich war hier für den Freistaat Bayern die Begründung wichtig, dass der Wert als Tourismusort erhalten bleiben muss. Gleichzeitig dienen solche Einrichtungen aber nicht nur den Touristen, sondern bringen auch einen Mehrwert für die einheimische Bevölkerung“, so Haller.
Trotz der Investitionen ist es aber gelungen, den Schuldenstand erheblich zu senken. „Der Schuldenstand ist in den letzten Jahren von 15,6 Mio. € auf nur mehr 2,6 Mio. € gesunken“, stellte Landrätin Rita Röhrl fest. Der Schuldenstand hat sich damit auf ein Sechstel des Höchststands reduziert und liegt damit im Landesdurchschnitt.
Ein weiterer wesentliches von den Behörden und auch den Bürgern gefordertes Vorhaben ist das Hochwasserschutzkonzept. Michaela Hofherr-Probst vom Umweltamt zeigte auf, was gefordert wurde und nun kurz vor der Umsetzung steht. „Die Planungen liegen vor, mit der Umsetzung kann begonnen werden“, so Haller.
Vorausschauendes und umsichtiges Handeln konnte auch Amtsärztin Dr. Carolin Müller bei der Sicherung der Trinkwasserversorgung feststellen. „Die Nachrüstung der eigenen Trinkwasserversorgung mit den entsprechenden Filteranlagen kosten Geld, müssen aber durchgeführt werden um sowohl den Feriengästen wie auch der einheimischen Bevölkerung einwandfreies Trinkwasser zu liefern“, so die für das Trinkwasser zuständige Gesundheitsamtsleiterin. Zur Bemerkung von Bürgermeister Haller, dass diese kostenintensiven Maßnahmen stets ohne Verbesserungsbeiträge finanziert werden konnten, sondern diese durch rechtzeitige Rückstellungen stets über die laufenden Gebühren, seit nunmehr 12 Jahren stabil, finanziert sind, stellte die Leiterin der Rechtsaufsicht nur fest: „Respekt“.
Bild: Landrätin Rita Röhrl (3.v.l.) und Bürgermeister Joachim Haller (2.v.l) besprachen gemeinsam mit (von rechts) Michaela Hofherr-Probst vom Umweltamt, Hildegard Feldigel von der Kommunalaufsicht, Rechnungsprüfer Michael Reiter und Amtsärztin Dr. Carolin Müller die Entwicklung des Marktes Bodenmais.
Foto: Wölfl/Landratsamt Regen