Die 14. Deutsch-Deutschen Filmtage in Hof und Plauen vom 15. bis 20. November lockten zahlreiche Besucher und prominente Gäste an, die ihre persönlichen Erfahrungen mit der Wendezeit teilten. Zu den Höhepunkten im Hofer Central-Kino zählten die Auftritte des ehemaligen Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Günther Beckstein, des langjährigen Staatsministers Dr. Georg Freiherr von Waldenfels und des früheren Redaktionsdirektors der Frankenpost Werner Mergner. Die Gesprächsrunde mit diesen Zeitzeugen gab Einblicke aus erster Hand in die Ereignisse rund um den Mauerfall und dessen Auswirkungen auf die Region.
„In unserer Region wurde Geschichte geschrieben – Hof ist nicht nur das Home of Films, sondern auch das Home of Freedom. Mit den Deutsch-Deutschen Filmtagen halten wir diese Geschichte lebendig und schaffen einen Raum für Dialog und Austausch über die Ereignisse, die unsere Region und die Menschen 1989 so nachhaltig geprägt haben,“ betonte Oberbürgermeisterin Eva Döhla bei der Eröffnung im Central-Kino Hof.
Erstmals nahm auch der Plauener Oberbürgermeister Steffen Zenner an der Eröffnungsveranstaltung in Hof teil. Dieser trug sich zusammen mit Dr. Günther Beckstein, Dr. Georg Freiherr von Waldenfels und Werner Mergner, früherer Redaktionsdirektor der Frankenpost ins Goldene Buch der Stadt Hof ein. Anschließend folgte eine spektakuläre Lasershow über die friedliche Revolution und die Vorführung des Films „Das Tor zum Westen – Die Sachsen erobern Hof“, der die besondere Beziehung zwischen Hof und Plauen beleuchtet.
Spannende Geschichten und persönliche Einblicke
Am Samstag sprach der ehemalige DDR-Außenminister Markus Meckel über die politischen Umbrüche nach dem Mauerfall. Der Sonntag widmete sich den persönlichen Geschichten von Pierre Boom, dem Sohn des Kanzleramtsspions Günter Guillaume, und am Dienstag teilte Lilli Pöttrich ihre Erfahrungen als ehemalige Stasi-Spionin mit dem Publikum. Ein Novum gab es noch am vergangenen Montag, als drei Ost-Musiker nach der Filmvorführung spontan die Bühne erklommen und ein kleines Konzert gaben, bei dem das Kinopublikum begeistert applaudierte.
Großer Erfolg für die Erinnerungskultur
Mitorganisator Jürgen Stader zeigte sich zum Abschluss der Filmtage mit dem Zuschauerzuspruch sehr zufrieden: „Wir hatten eine Rekord-Besucherzahl, was sicher auch mit der Vielzahl der prominenten Zeitzeugen zusammenhängt. Einige Besucher sind sogar extra aus Nürnberg, Fürth, Dillingen und sogar aus Mettmann angereist, um die Gespräche live im Kino zu verfolgen.“ Mit prall gefüllten Veranstaltungen, spannenden Filmen und tiefgründigen Gesprächen haben sich die Deutsch-Deutschen Filmtage als wichtiger Baustein der Erinnerungskultur etabliert.
Joachim Gauck zu Gast in Plauen
Die Deutsch-Deutschen Filmtage in Plauen und Hof sind nicht nur von cineastischer Bedeutung, sie pflegen eben auch die Tradition des vertiefenden Einzelgesprächs mit interessanten Zeitzeugen. Einer, der den Niedergang des SED-Regimes und den Prozess der Deutschen Einheit in unterschiedlichen Funktionen miterlebt und mitgestaltet hat, ist der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck. Mit ihm sprach der aus Hof stammende Journalist Thomas Baumann 35 Jahre nach dem Fall der Grenzen und 34 Jahre nach der staatlichen Einheit über den Begriff der „Freiheit“. Der Besuch vom ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck bildete den Abschluss der diesjährigen Deutsch-Deutschen Filmtage der Partnerstädte Plauen und Hof.
Foto (Andreas Rau): Sebastian Auer, Bürgermeister Hof, Angela Bier, Bürgermeisterin Hof, Dr. Georg Freiherr von Waldenfels, Staatsminister a.D., Dr. Günther Beckstein, Bayerischer Ministerpräsident a.D., Werner Mergner, früherer Redaktionsdirektor der Frankenpost, Eva Döhla, Oberbürgermeisterin Hof, Steffen Zenner, Oberbürgermeister Plauen