Die Schule am Weinberg (SFZ Regen) ist nun eine von 336 Fairtrade-Schools in Bayern
Regen. „Fairness ist ein Grundwert, den wir unseren Schülern vermitteln“, so Schulleiterin Linda Langer. Als der Wunsch aufkam, die Schule am Weinberg zur Fairtrade-Schule zu machen, unterstützte sie das Vorhaben. „Schön war, dass der Wunsch sowohl von Schülern als auch von Lehrern kam“, erklärte die Rektorin bei der Begrüßung der Gäste, die zur offiziellen Verleihungsfeier des Siegels „Fairtrade School“ ins Sonderpädagogische Förderzentrum (SFZ) nach Regen gekommen waren.
Die Schüler Johanna Brunner, Laura Beibl, Maya Sterl und Leon Böttger führten durch die Veranstaltung. Sie sind Mitglieder des Fairtrade-Teams der Schule. Seine Anerkennung drückte auch Landrat Dr. Ronny Raith aus: „Fairtrade ist unsere gemeinsame Aufgabe. Wir alle sind für den Erhalt unserer Welt verantwortlich und dafür, dass es fair zugeht. Jeder Einzelne muss dazu beitragen.“ Angesichts der vielen erfüllten Kriterien sprach er der Schulgemeinschaft seinen Respekt aus. Viel Lob kam auch von der Fairtrade-Referentin Wynnie Kangwanga, die live aus Saarbrücken zugeschaltet war. „Nach Prüfung der Unterlagen stellten wir fest, dass ihr die Auflagen übererfüllt habt.“ Der Kauf fairer Produkte verändere die Arbeitswelt in Ländern wie Kenia, der Heimat der Referentin. Statt den Eltern zu helfen, könnten fair bezahlte Eltern ihre Kinder in die Schule schicken. Insgesamt steige so auch der Wohlstand der Familie. Durch den Kauf fairer Produkte können Familien weltweit aktiv unterstützt werden.
Die Grundidee hatte Lehrerin Julia Wenzl, die die Arbeitsgruppe Fairtrade gründete. Schnell schlossen sich viele Lehrer und Schüler an. Zusammen mit ihrer Kollegin Anita Lukaschik führte Wenzl den Weg zur Fairtrade-Schule an. „Auch die Besteigung des Mount Everest beginnt mit ersten Schritten“, verdeutlichte Lukaschik und zeigte wichtige Schritte auf. Viele dieser Schritte seien mittlerweile selbstverständlich am SFZ Regen. So gibt es im Lehrerzimmer ausschließlich fair gehandelten Kaffee, die Nikoläuse zu Weihnachten und die Schokoosterhasen werden aus fair gehandeltem Kakao hergestellt. Selbst beim Pausenverkauf werden fair gehandelte Riegel aus dem Eine-Welt-Laden in Rinchnach angeboten. Im Sportunterricht spielen die Schüler mit fair gehandelten Fußbällen. Kurzum: „Fünf Kriterien für die Fairtrade-School zu erfüllen, fiel uns leicht“, resümierten Wenzl und Lukaschik.
Angesichts der erfolgreichen Arbeit und des Engagements der Schulgemeinschaft könne man allen Beteiligten zum Erreichten gratulieren, stellte auch Teresa Raith, die Nachhaltigkeitskoordinatorin des Landkreises Regen, fest. „Ihr helft, die Welt ein Stück gerechter zu machen“, hob sie anerkennend hervor. Sie übergab in Vertretung von Kangwanga die offizielle Urkunde an die Schulgemeinschaft.
Mit der Verleihung der Urkunde ist die Arbeit längst nicht abgeschlossen. Dies zeigten auch die Einlagen der Theatergruppe von Iris Marchl. Sie griffen die Fairtrade-Themen unfaire Bezahlung, Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz sowie Ausbeutung in ihren Stücken auf und zeigten, dass faires Handeln ein lebenslanger Prozess ist. Die Verantwortlichen wollen sich künftig auch mit den anderen Fairtrade-Schulen der Region austauschen. „Ziel ist es, die Gedanken von Fairtrade und Nachhaltigkeit nicht nur in den Schulalltag zu integrieren, sondern auch in die Welt hinauszutragen“, betonte Schulleiterin Langer. Dies könne besonders gut im Austausch mit anderen gelingen.
Hintergrund
Im Fairtrade-Schulteam engagieren sich: Gabriele Hristozova, Fabian Keilhofer, Leon Böttger, Maya Sterl, Richard Niedermeier, Alina Beutler, Antonia Sporrer, Johanna Brunner (allesamt Schüler), Andre Wilke (Schulbegleiter), Silvia Zaglauer (Elternbeirat), Julia Wenzl, Katrin Kuchler, Anita Lukaschik, Lena Heininger, Kristina Falter (Lehrerinnen).
Unser Bild zeigt: Fair_SFZ_Regen2 Die Schülerinnen und Schüler der Schule am Weinberg gestalteten die Verleihungsfeier mit Liedern und Theaterstücken mit. Dies freute auch die Ehrengäste um Landrat Dr. Ronny Raith und Sabrina Laschinger, die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Regen.
Foto: Iris Gehard / Landratsamt Regen