Sonntag, Dezember 8, 2024
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Dietmar Ungerank erhält die Johann-Christian-Reinhart-Medaille

Die Stadt Hof würdigt die herausragenden kulturellen Leistungen mit der Johann-Christian-Reinhart-Medaille. Dieses Jahr wird Dietmar Ungerank mit dieser Ehrenmedaille ausgezeichnet, in Anerkennung seines außergewöhnlichen Engagements und seiner unermüdlichen Beiträge zur kulturellen Vielfalt der Stadt. Nikolaus Göhl reiste eigens aus Wien an, um die Feierlichkeiten musikalisch zu begleiten und dabei seinem Lehrer Dietmar Ungerank eine Freude zu bereiten.

Die Verleihung fand in einem festlichen Rahmen im Großen Sitzungssaal des Rathauses statt. „Mit der Johann-Christian-Reinhart-Medaille wird Dietmar Ungeranks herausragendes Engagement im Namen des Stadtrates, der Stadtverwaltung und der gesamten Bürgerschaft gewürdigt. Die Medaille soll als Zeichen der Wertschätzung dienen und die Bedeutung der Kultur in Hof unterstreichen – sei es die sogenannte Hochkultur oder die alternativen Künste“, sagt Oberbürgermeisterin Eva Döhla.

Die Laudatio hielt Kurt Hopf, ebenfalls Träger der Reinhart-Medaille, der auch den Vorschlag gemacht Dietmar Ungerank damit auszuzeichnen. Er ist mit Ungerank über Jahrzehnte eng verbunden. Er beleuchtete Ungeranks musikalisches Schaffen und nannte seine Kompositionen Musikstücke von einem anderen Stern.
Ungerank zeigt sich sichtlich erfreut und wurde mit langem Applaus der, teilweise weit angereisten, Gäste aus Politik, Musik, Kultur und Familie gewürdigt. „Ich habe nie gearbeitet, ich habe immer nur Spaß gehabt“, so Ungerank.

Ein Leben für die Musik
Dietmar Ungerank, 1950 in Steinach am Brenner (Österreich) geboren, lebt seit vielen Jahren in Hof und prägt mit seiner Arbeit das kulturelle Leben der Stadt auf einzigartige Weise. Ursprünglich Autodidakt auf der Gitarre, entdeckte er später seine Liebe zur klassischen Musik und vervollständigte seine Ausbildung unter der Leitung des Komponisten und Musikpädagogen Alfred Zehelein. Ungerank kann auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken und hat eine Vielzahl von Schülerinnen und Schülern ausgebildet, die national und international als Preisträger anerkannt sind.

Besonders hervorzuheben ist sein Einsatz für die Gitarrenkunst in Hof. Bereits seit den 1980er Jahren organisiert er Gitarrenfestivals, bei denen sich Musizierende aus Deutschland und der Welt in Hof versammeln. „Diese Veranstaltungsreihe, die zunächst im Hofer Klostercafé und zuletzt in der Kapelle der Siebenten-Tags-Adventisten stattfand, hat sich über die Jahre zu einem Treffpunkt der internationalen Gitarrenszene entwickelt. Unter seiner Leitung entstanden Konzerte, die durch ihre familiäre und doch professionelle Atmosphäre eine besondere Bindung zwischen Künstlern und Publikum ermöglichten“, so Eva Döhla. Die Festivals sind Teil seiner pädagogischen Arbeit und ein wichtiger Beitrag zur Förderung junger Talente.

Kulturelle Bereicherung für Hof

Über die Jahre hat Dietmar Ungerank mit seiner künstlerischen Arbeit und als Fachbereichsleiter für Zupfmusik an der Musikschule der Hofer Symphoniker einen unersetzlichen Beitrag zur musikalischen Bildung und Kulturförderung der Stadt Hof geleistet. Neben seiner eigenen Konzerttätigkeit, die ihn durch zahlreiche europäische Länder und bis nach Südamerika führte, ist Ungerank auch als Komponist und Arrangeur aktiv. Viele seiner Werke sind bei renommierten Verlagen wie Breitkopf & Härtel sowie dem Verlag für neue Musik – Edition Margaux veröffentlicht. 2016 wurde er als Künstler des Monats von der Metropolregion Nürnberg ausgezeichnet.

Die Auszeichnung durch die Reinhart-Medaille würdigt zudem seine Verdienste als Vorsitzender des Tonkünstlerverbands Hof und Umgebung, wo er über Jahre hinweg die lokale Musikszene nachhaltig geprägt hat. Sein Kollege Kurt Hopf, selbst Träger der Reinhart-Medaille, erinnerte im Rahmen der Veranstaltung an ihre jahrzehntelange Freundschaft und die wertvollen gemeinsamen Erinnerungen.

Konzert in Hof
Das nächste Konzert in Ungeranks Gitarrenhighlights-Reihe findet am Sonntag, 24. November 2024, 17.00 Uhr, in der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten Hof, Lessingstraße 30, statt. Gast ist diesmal Falk Zenker.

Der Weimarer Gitarrist, Komponist und Klangkünstler Falk Zenker wurde unlängst von der Fachzeitschrift Akustik Gitarre zu einem „der kreativsten Nylongitarristen des Landes“ gekürt. Seit mittlerweile drei Dekaden begeistert er mit seinem virtuosen Gitarrenspiel zwischen Mittelalter, Klassik, Flamenco, Weltmusikmoderne, Improvisation und live geloopten Beats Publikum und Kritiker immer wieder aufs Neue.

So schrieb beispielsweise das Jazzpodium über ihn: „Er ist ein Klangtüftler und Brückenbauer der besonderen Art, klassisch geschult und gesegnet mit der Gabe, immer wieder auf sensible, stilvolle und ganz eigene Weise Verbindungen zwischen Räumen und Zeiten zu erschaffen, wie nur er das kann – liebenswert, weltbürgerlich, typisch Zenker und sehr, sehr schön.“

Aktuell spielt und improvisiert Zenker Musik seiner letzten drei Alben Estampie, Falkenflug und Wellentanz und neues noch unveröffentlichtes Material. Mit raffiniertem Live-Looping vervielfältigt er dabei ab und an sein Gitarrenspiel zu orchestralpulsierenden Klanglandschaften, das er als erster deutscher Akustikgitarrist seit 1997 auf der Bühne zelebriert.

Falk Zenker verspricht ein inspirierendes Konzerterlebnis, in dem er Räume schafft für schwereloses Träumen, atemberaubende Höhenflüge, heiter-kreative Gedankensprünge und für die Begegnung mit sich selbst.
Die Reihe wird unterstützt von der Stadt Hof, dem Tonkünstlerverband Hochfranken und der Gitarrenschule „Freunde der Gitarre“.

Foto (Andreas Rau) v.l.: Angela Bier (Bürgermeisterin Stadt Hof), Ewa Margareta Cyran, Dietmar Ungerank, Peter Nürmberger (Kulturamtsleiter Stadt Hof), Eva Döhla (Oberbürgermeisterin Stadt Hof), Sebastian Auer (Bürgermeister Stadt Hof)

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