Donnerstag, Oktober 3, 2024
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Anlaufpunkt im Krisenfall

Über 100 „Leuchttürme“ für den Landkreis Coburg

Der Landkreis Coburg hat ein wichtiges Konzept im Katastrophenschutz auf den Weg gebracht. In nahezu allen Städten und Gemeinden des Landkreises sollen noch in diesem Jahr einheitlich beschilderte „Katastrophenschutz-Leuchttürme“ zur Verfügung stehen. Dabei handelt es sich um zentral gelegene Anlaufpunkte, bei denen die Bevölkerung im Falle einer Krise oder gar einem Katastrophenfall Hilfe und Informationen erhält. Im Vorfeld der Sitzung des Coburger Kreistags ist am Donnerstag die offizielle Beschilderung an die teilnehmenden Kommunen verteilt worden.

„Das Ziel des Leuchtturmkonzeptes ist es, Informations-Schnittstellen zwischen der Bevölkerung und den Behörden zu schaffen“, sagte Patrice Kolb, der im Landratsamt Coburg für die Umsetzung des „Leuchtturm“-Konzeptes verantwortlich ist. Über den Landkreis Coburg sind die über 100 benötigten Tafeln für die Beschilderung der künftigen Leuchttürme angeschafft und an die Kommunen ausgeliefert worden. Ziel ist es, dass im Laufe des Jahres alle zentralen Anlaufstellen für die Bevölkerung beschildert sind.

Ein mögliches Szenario, bei dem in den „Leuchttürmen“ die Arbeit unter organisatorischer Verantwortung der Kommunen aufgenommen wird, ist ein langandauernder, flächendeckender Stromausfall. Tritt dieser auf, fallen die üblichen Kommunikationsmittel schließlich bereits nach relativ kurzer Zeit aus. Behörden, Medien, Unternehmen und Privathaushalte wären gleichermaßen betroffen. Und das mit weitreichenden Folgen, wie Patrice Kolb weiß: „Ohne funktionierende Telefon- und Mobilfunknetze können keine Notrufe abgesetzt, keine Hilfsaufrufe über Social-Media-Plattformen gestartet oder aktuelle Lageinformationen in digitalen Medien veröffentlicht werden.“

Aber: Die Möglichkeit, einen Notruf absetzen zu können, ist gerade in einer Krise von besonders großer Bedeutung. „Außerdem wird der Wunsch der Bevölkerung nach verlässlichen Informationen bei Fortdauer einer Krise von Stunde zu größer“, sagte Landrat Sebastian Straubel. Deshalb sei der Fachbereich „Öffentliche Sicherheit und Ordnung“ am Landratsamt mit der Idee des „Leuchtturm“-Konzeptes an die Kommunen herangetreten. Bernd Reisenweber, Vorsitzender des Kreisverbandes Coburg im Bayerischen Gemeindetag, zeigte sich ebenfalls überzeugt vom Ansatz,  Anlaufstellen für die Bevölkerung zu schaffen und für jedermann leicht erkennbar zu beschildern: „Der Bevölkerungsschutz muss in einer Krisensituation helfen, Informationen bereitstellen und diese auch verteilen. Dafür sind unsere Leuchttürme genau der richtige Weg.“ Sie seien die Grundlage, um die Öffentliche Sicherheit und Ordnung aufrechtzuerhalten und Hilfe leisten zu können.

Vorgesehen für die Verwendung als „Leuchtturm“ sind der gesamten Bevölkerung im nahen Wohnumfeld bekannte, zu Fuß erreichbare und gut erkennbare Gebäude. Das müssen nicht zwingend die Gerätehäuser der Feuerwehren sein, Dorf- und Gemeinschaftshäuser können ebenso als Anlaufstellen dienen. „Wichtig ist es, dass die Anlaufstellen unter verschiedenen Krisenbedingungen handlungsfähig bleiben, den Informationsaustausch gewährleisten und Notrufe absetzen können“, erklärte Patrice Kolb.

Im Falle des Falles hilfreich sind zudem die Info-Broschüren zur Notfallvorsorge des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Diese liegen in allen Rathäusern des Landkreises Coburg sowie am Bürgerservice des Landratsamtes Coburg aus.

Bildunterschrift: Da bin ich richtig: Die Vertreter der Kommunen aus dem Landkreis haben die Schilder für ihre „Katastrophenschutz-Leuchttürme“ ausgehändigt bekommen. Entwickelt wurden Konzept und Beschilderung vom Fachbereich Öffentliche Sicherheit und Ordnung am Landratsamt Coburg.

Foto: Landratsamt Coburg / Berthold Köhler

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